![]() Heutzutage sind wir oftmals gejagt. Vom einen Termin zum andern, vom Büro zum Partner, vom Partner zu den Kindern, von den Kindern ins Schlafzimmer und zwischendurch bleibt kaum eine Minute ohne dass der Fernseher, das iPad, das iPhone oder das iBook läuft. Ständig sind wir gezwungen auf die Uhr zu schauen, damit wir auch ja nichts verpassen. Wenn wir mal Zeit haben zwischen unseren nie endenden Aktivitäten, wird sie weiter vollgestopft mit Zeitung, zurechtmachen, nachdenken, was als nächstens im Schedule ist oder wieder der Griff zum Smartphone. Schauen ständig auf die Uhr. Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum die Uhr auch "Unruh" genannt wird? Klar, technisch gesehen macht es Sinn. Ein Uhrwerk ist nie im Stillstand. Interessant, dass wir eben diese Eigenschaft scheinbar in unsere Gesellschaft völlig zentralisiert haben. Alles eifert dieser Eigenschaft der "Unruh" nach. Ständig muss etwas getan werden, nicht faul sein, Erfolg haben, etwas erreichen, schneller, besser, höher. Nichts darf still stehen. Kommen wir somit überhaupt noch zur "Ruhe"? Die Ruhe, die uns Erholung verschafft. Wenn eine Maus gejagt von der Katze sich verkriecht und somit Schutz gefunden hat und aus dem "Stress" rauskommt, würde sie jemals auf die Idee kommen einfach weiter zu rennen oder gleich einen möglichst schnellen "Gegenschlag" zu planen? Nein, sie kommt erstmal zur "Ruhe". Der Puls senkt sich, die Organe und Muskeln entspannen sich wieder und der Hormonhaushalt stabilisiert sich. Bis das nicht geschehen ist wird sich die Maus nicht aus dem Versteck wagen. Auch der Hunger wird in diesem Zustand wohl kaum noch wahrgenommen, er wird vom Adrenalin und Cortisol verdrängt. Wie kommt es, dass wir uns so völlig anders verhalten und uns diesem natürlichen Rhythmus fast schon verweigern? Die Omnipräsenz der Zeit bzw. der zugehörigen "Unruh" wird einem erst klar, wenn man in fast jedem Büro, Zu Hause, am Bahnhof, auf dem Telefon, im Laptop, am Flughafen und zu guter letzt.... auf das Handgelenk schaut. Es scheint, als hätten wir kaum ZEIT, uns eine Auszeit davon zu gönnen. Wir gönnen sie uns selbst nicht. Der einzige Ort an dem diese Präsenz grösstenteils fehlt, sind Orte an denen wir konsumieren sollen. Läden, Restaurants, Bars, Clubs usw. Ich erspare euch nun irgendwelche guten Ratschläge, jeder weiss selbst, was er davon hält und wie er damit umgehen will. Ich jedenfalls trage schon lange keine Uhr mehr, es lässt mich das Ticken fast schon "am Herz spüren". Könnte sogar sein, dass das direkt unseren Körper beeinflussen könnte, das ist aber Spekulation. Much Love |
AutorDu. Ich. Das Leben. Archive
April 2017
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